Tierheim




Hinter einem Eisengitter
sitzt ein Hund, er weint so bitter
habt ihr mich denn ganz vergessen
ihr Menschen, die mich einst besessen?

Wo seid ihr hin, ich kann's nicht fassen
ihr habt mich hier....allein gelassen?

Draußen kommt die finstre Nacht
habt ihr an meine Angst gedacht ?!
Kälte schleicht durch alle Ritzen
nirgendwo ein warmes Kissen.

Müde von dem langen Stehen
von dem Warten, von dem Sehen
von dem Weinen,
von dem Jammer
such ich in der kalten Kammer
einen Platz um auszuruhn.

Um mich her sind andre Hunde
jeder ist für sich allein
ängstlich heulen sie an Wände
gegen harten, kalten Stein.

Blanker Stein auf dem ich liege
feucht von meinem Seelenschmerz.
Wo sind die Menschen, die ich liebe?!
Menschen...ohne Stein als Herz...

Lange konnte ich nicht glauben
daß ihr mich wirklich nicht mehr wollt!
Bin immer hin und her gelaufen,
hab geknurrt, und hab gegrollt.

Tagelang hab' ich gewartet
kein Futter hab ich angerührt
Wochen... sind daraus geworden...!
von Euch...kam niemand mehr zurück!

Lange hab ich überlegt
was habe ich euch nur getan?
Sicher war es furchtbar schlimm
sonst hättet ihr das nicht getan!

Draußen vor dem Eisengitter
gehen viele, Tag für Tag
schauen oft zu mir herüber
aber keiner holt mich ab.

Manchmal kommen Kinder,
die spielen auch mit mir
doch wenn dann der Abend kommt,
gehn sie heim und ich bleib hier!

Traurig stehe ich am Gitter
wedle freundlich jedem zu
wer mich anschaut...? kommt doch nicht wieder,
egal ob ich noch wedeln tu..

Lange Zeit ist schon vergangen...
ich fühle nicht mehr diesen Schmerz
irgendwann hab ich vergessen
wie er war, der Mensch mit Herz...!

gewidmet allen Hunden und Katzen, die jemals ein Tierheim von innen sahen.
Gisela Löbert



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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